Über die Gedenkinitative ...

Wir treffen uns seit dem Jahr 2013, um mehr über das Leben von Nürtingerinnen und Nürtingern während der Zeit des Nationalsozialismus zu erfahren. Auch aus unserem Ort wurden Menschen eingeschüchtert, zur Arbeit gezwungen, wegen körperlicher Einschränkungen, ihrer sogenannten Rasse, Religion oder sexuellen Orientierung terrorisiert und ermordet. Es ist uns wichtig, dass ihre Schicksale nicht in Vergessenheit geraten – denn sie haben uns etwas zu sagen:

"Sich an die Opfer und Verfolgten zu erinnern, kann das eigene Denken und Handeln verändern."

So steht es an dem von uns in Zusammenarbeit mit der Stadt Nürtingen betriebenen "DenkOrt" in der Nürtinger Fußgängerzone. Mitglieder der Gedenkinitiative haben inzwischen mehr als 30 Opferschicksale zusammengetragen. Die Lebensgeschichten werden im "DenkOrt", in Nürtinger Zeitungen und hier im Internet dokumentiert. 2015 initiierten wir die Ausstellung "Odyssey" des britischen Künstlers Robert Koenig in Nürtingen. Der vom Künstler erstellte "Wächter der Erinnerung", eine Statue des Nürtinger Sinto Anton Köhler, steht seitdem halbjährlich an einer anderen Nürtinger Schule. Wir begleiten die Aufstellung der Statue jeweils mit Angeboten für die Schulen. In regelmäßigen Abständen laden wir zu öffentlichen Veranstaltungen und Vorträgen ein, in Kooperation mit der VHS Nürtingen oder dem Kulturamt. Wir sind Mitglied in der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Gedenkinitiativen Baden-Württemberg. Die Landeszentrale für politische Bildung Baden Württemberg und das Kulturamt der Stadt Nürtingen fördern unsere Arbeit.

Mitmachen ...

Wir freuen uns über alle Interessierten, Rückfragen, Hinweise auf Opfer- und Täterschicksale – und auf Teilnehmer*innen bei unseren Treffen. Sie können uns auch per Mail oder Post erreichen.

In die Gedenkinitiative kann man sich in vielerlei Weise einbringen. Sie können zum Beispiel ...

  • eines unserer Treffen besuchen,
  • den Link zu dieser Webseite anderen mitteilen,
  • mit Freundinnen und Freunden über diese Initiative reden,
  • in Ihrer Schule, in der Kirchengemeinde oder im Verein unsere Materialien nutzen,
  • zu dieser Webseite etwas beitragen, siehe hier im Folgenden:
  • Derzeit können noch Beiträge geschrieben werden zu diesen politisch verfolgten Nürtingern:
    • Karl Feldmaier
    • Rudolf Schulmeister
    • Hans Sontheimer
    • Hermann Berg
    • Wilhelm Bühler
    • Wilhelm Hau,
    • Heinrich Gerber (Bruder von Karl Gerber)
    • Robert Renz,
    • Karl Frech
    • Otto Höfer
    • Emilie Heller
    • Alfred Weber
    • Karl Wurm

Außerdem können Beiträge geschrieben werden über das Schicksal von Menschen, die verbotene Kontakte zu Zwangsarbeitern hatten und deswegen verurteilt wurden. Falls nicht die Einwilligung der Betreffenden oder all ihrer Nachkommen vorliegt, sollten diese Beiträge in der Regel anonymisiert werden.

Die Beiträge müssen nicht unbedingt lang sein, es können auch fünf Sätze sein. Man muss auch nicht bei Null anfangen, vor allem in den Büchern

  • Das andere Nürtingen
  • Nürtingen 1918-1950,

teils auch in Peter Härtling: "Der Wanderer" und Petra Garski-Hoffmann/Julia Rieger: "Ein Fabrikgelände - drei 'Etablissements' von außergewöhnlicher Bedeutung: Die Geschichte der alten Seegrasspinnerei" liegen hierzu bereits veröffentlichte Recherchen vor. Über Ludwig Knauss gibt es bereits eine größere publizierte Abhandlung, die man als Grundlage verwenden kann. Bei den Bearbeitungen für diese Website muss man selbstverständlich die Urheberrechte beachten, also die verwendeten Quellen angeben, Zitate als solche kenntlich machen, für evtl. vorgeschlagene Abbildungen die Bildrechte besitzen bzw. die Erlaubnis zur Veröffentlichung auf dieser Website haben, etc. 

Wenn Sie Schicksale von Nürtinger NS-Opfern kennen, die hier noch nicht
vorgestellt wurden, bitten wir um Nachricht.

Aus unserer Sicht fehlen mindestens noch Informationen zu folgenden
Opfergruppen oder Themenbereichen, immer auf konkrete Menschen in Nürtingen und Umgebung (auch damaliges Oberamt bzw. Kreis Nürtingen) bezogen:

  • Homosexuelle ("Rosa Winkel" in KZ's) 
  • "Bibelforscher"/"Internationale Bibelforschervereinigung" ("Lila Winkel" in KZ's):
    • a) „Freie Bibelforscher-Vereinigung“, " Freie Bibelforscher"
    • b) "Ernste Bibelforscher" = Zeugen Jehovas
    • c) Mitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten-Reformationsbewegung

Auch hier sind Anregungen und kurze Texte willkommen.